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Montag, 9. April 2012

Prinzessin auf der Erbse

Eines frühen Abends kam ich mit einer Freundin aus der Stadt wieder.
Wir waren shoppen gewesen und hatten uns auf dem Rückweg vorsorglich sogenannte Cupnudeln gekauft, da wir nicht wussten ob es wenn wir Zuhause ankamen noch etwas zu essen gab.
Wir stellten unsere Taschen in meinem Zimmer ab und eilten, unsere Cupnudeln in der Hand, hungrig in die Küche.
Dort stand Frau X und war grade mit dem Spülen fertig.
"Ich lass euch das Spülwasser drin, für nachher!", sagte sie.
"Ne, brauchen wir nicht!", sagte ich und griff nach dem Wasserkocher.
Aufeinmal schlug die Tür mit einem lauten Knall zu.
Ich schaute meine Freundin an: "Habe ich was falsches gesagt?"
Sie zuckte mit den Schultern.
Von draußen hörte man ein lautes motzen und ein paar Sekunden später betrat mein Vater die Küche: "Kannst du mir mal erklären warum ihr nicht spülen wollt wenn ihr mit dem essen fertig seid?"
Mein Unterkiefer klappte herrunter. Als ich verstanden hatte was mein Vater meinte erklärte ich ihm, dass wir ja garnicht groß spülen brauchten, da wir Cupnudeln hatten und diese ja schon in einem Becher waren, den man am Schluss wegschmeißen konnte. Die Stäbchen, so erklärte ich wusch man halt mal kurz mit nem nassen Schwamm und Spüli ab und dann war gut.
Verständissvoll nickte mein Vater und wollte die Küche wieder verlassen, als der Drache hineingestürmt kam und anfing mich zu beschimpfen:
"Prinzessin auf der Erbse, glaubst du ich räum dir deinen ganzen Scheiß hinterher!"
Ein schlagabtausch von Beleidigungen ging hin und her bis ich schließlich zu meiner Freundin sagte: "Komm wir gehen! Das wird mich zu lächerlich!"
Sie folgte mir und Frau X rief uns hinterher: "Ich zeig dir gleich mal was lächerlich ist."
In meinem Zimmer angekommen schaute meine Freundin mich an: "Ganz schön arm vor einem Gast so auszurasten.", und wir fingen an zu lachen.

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