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Mittwoch, 6. Januar 2016

Highway To Hell

Vor ein paar Tagen habe ich dank einer Freundin Spotify entdeckt, seitdem höre ich im Grunde den ganzen Tag Musik.

Soeben spielte sich folgendes ab:
Ich sitze in meinem Zimmer und mache mich für die Spätschicht fertig und höre dabei Musik. Ich muss zugeben, ich habe AC/DC's Highway To Hell evtl. etwas laut aufgedreht und bin dabei zwischen Badezimmer und meinem Zimmer summend hin und her gehüpft.
Noch hatte ich schließlich echt gute Laune und freute mich auf meine Schicht.
Aus dem Augenwinkel sah ich Frau X über den Flur gehen und hörte wie sie plötzlich mitsummte.
'Ok. Da hat noch jemand gute Laune.', dachte ich.
Doch falsch gedacht.
Keine 5 Minuten später, jetzt tönte 'Hells Bells' aus meinen Boxen, kam mein Vater zu mir ins Zimmer mit den Worten: "Ich mach die Tür mal zu, X fühlt sich von der Musik gestört."

Meine Reaktion? Ich hab einfach nur gelacht.

Samstag, 20. April 2013

"Schwule sind toll, aber Lesben sind ekelhaft" - Wie alles begann

Es ist nun sicherlich schon gut 4 vielleicht auch schon 5 Jahre her, dass sich Frau X bei uns eingenistet hat. Der Terror war jedoch nicht schon von Anfang an mit dabei. Wir kannten uns noch nicht lange, doch wirkte sie auf mich direkt ein wenig aufgesetzt freundlich. Sie kam nach der Arbeit kurz zu mir an die Zimmertür während ich an meinen Hausaufgaben saß und fragte wie mein Tag so war und was ich heute noch so machen würde. Wie es dann so ist sagt man als Schüler Dinge wie 'Schule war ätzend' oder 'Ich treffe mich gleich noch mit Freunden/gehe zum Sport'. Die Tatsache, dass sie aber bis heute noch nie mein Zimmer betreten hat wollte ich einfach mal erwähnt haben, spielt aber für diese Geschichte hier eigentlich keine große Rolle.
Wie schon gesagt war es anfänglich machbar mit ihr unter einem Dach zu leben, auch wenn sie wirklich sehr oberflächlich schien.
Eines netten Sommertages fing dann alles an. Mein Vater, Frau X und ich sind einkaufen gefahren. Lebensmittel versteht sich. Als wir fertig waren standen wir auf dem Parkplatz und räumten die Einkäufe in den Kofferraum unseres Autos. Ich schaute mich dabei ein wenig um und sah auf dem neben uns parkenden Auto einen kleinen Regenbogen-Aufkleber, welches bekanntlich die Rainbow-Flag war und für Homosexualität steht. Freudig kommentierte ich meine Entdeckung mit 'Gay Pride!' und stieg ins Auto. Kurz nachdem ich eingestiegen war und auch mein Vater und Frau X im Auto saßen, begann Frau X von einem schwulen Bekannten zu tratschen und wie lieb und toll er doch wäre. Was sie dabei nicht bedachte war, dass  die Besitzer des Autos ja gar nicht männlich sein mussten. Als sie dann sah, dass zwei junge (und dazu echt hübsche) Mädchen, vielleicht 19-20 Jahre jung, mit einem Kasten Oettinger Bier zu ihrem Auto schlenderten und diesen einluden schlug die Stimmung von Frau X schlagartig um.
"Also denen sieht man ja direkt an was das für welche sind! Ekelhaft!", lästerte sie woraufhin ich sie nur verdutzt anschaute. Schwule sind toll, aber Lesben sind ekelhaft?
Ich kann es verstehen wenn einige Leute so etwas nicht mögen, aber ein wenig Toleranz sollte man heutzutage doch zeigen.
Doch Frau X ging noch weiter: "Die mit ihrem drecks Bier! Sowas trinken nur Kampflesben!"
Und da war es. Das Wort, dass ich mitunter am wenigsten Leiden kann. Kampflesben. Keine Ahnung wer sich das ausgedacht hat, aber ich finde es klingt einfach echt nicht schön und mir rollten sich die Zehennägel auf.
"Wie kommst du eigentlich dazu Menschen über ihre Sexualität zu beurteilen?", fragte ich empört, da ich ihre Auffassung alles andere als nachvollziehen kann. Dazu muss ich wohl aber auch sagen, dass zu meinem engsten Freundeskreis ein paar Personen gehören die ich nicht als 'Heterosexuell' bezeichnen kann, weshalb meine Toleranzgrenze da wohl woanders lag als ihre.
Dann begann sie von ihrer Arbeit zu erzählen und lästerte buchstäblich über ihre zwei lesbischen Arbeitskolleginnen, dass diese ja auch Kampflesben seien und auch Oettingerbier tranken.
Natürlich waren wir mittlerweile auf der Rückfahrt und schon fast Zuhause angekommen und ich sagte ihr, dass ich finde, dass sie ganz schön oberflächlich sei wenn sie wirklich so dachte.
Als ich ihr das gesagt hatte wandte sie sich auf dem Vordersitz zu mir um und zeigte mit dem Finger auf mich, was mir den einfiel, schrie sie mich an und das ich faules Stück auch mal im Haushalt helfen könnte.
Sie schweifte komplett vom vorigen Thema ab und begann mich zu beschimpfen. Sprachlos nahm ich ihren Angriff in kauf, als wir dann aber auch endlich auf den Hof aufgefahren waren und geparkt hatten.
"Weißt du was?", konterte ich dann als ich endlich auch mal zu Wort kam und ich aus dem Auto stieg: "Leck mich!"
Mit diesen Worten knallte ich die Tür zu und ging ins Haus.
Sowas wollte ich mir nicht bieten lassen. Wenn sie wollte, dass ich mehr im Haus mithelfe sollte sie mich gefälligst mehr einbinden.
Wie sie diesen Übergang von Schwulen und Lesben genutzt hat um mich wutentbrannt fertig zu machen, weil ich nicht im Haushalt helfen würde, verstehe ich beim besten Willen bis heute nicht.
Fakt ist, dass Frau X seit diesem Tag nicht mehr vor meiner Zimmertür stand und mich gefragt hat wie mein Tag so war.
Seit dem herrscht zwischen uns ein tötendes Schweigen.

Montag, 4. März 2013

Happy Birthday

Der 18 Geburtstag ist wohl bekanntlich einer den man nie vergisst. Meiner ist zwar nun auch schon ein paar Jährchen her, doch erinnere ich mich klar und deutlich.

Ich ging morgens in die Schule, aß Kuchen mit meinen Freunden, kam wieder Nachhause und fuhr dann zum japanisch Unterricht.
Geplant war, dass ich danach von meiner Mutter abgeholt wurde und ich mit ihr, Oma und Opa, Tante und Onkel und Patentante Steak essen gehe. Mein Vater wollte nicht mit. Frau X hätte zu viel Stress gemacht. Davon abgesehen zockt er Montags im Clubheim immer mit ein paar Freunden Play Station.

Nichts desto trotz, hatte ich einen wunderschönen Abend mit meiner Familie und da ich meine Schulsachen für den nächsten Tag vergessen hatte, brachte mich meine Mutter (mit meiner Patentante im Schlepptau) auch wieder zu meinem Vater, welcher sich zu dieser Zeit jedoch noch nicht wieder Zuhause befand.

Auf dem Rückweg merkte ich, dass ich nicht nur meine Schulsachen vergessen hatte, sondern auch meinen Haustürschlüssel.
Also griff ich zum Handy um meinen Vater anzurufen. Das Clubheim ist nur wenige Meter von unserer Haustür entfernt, also konnte ich mir von ihm sicher den Schlüssel borgen.

Ich wählte seine Nummer und es klingelte. Es klingelte weiter.
Und schließlich sagte mir eine nette Computerstimme, dass der gewünschte Teilnehmer nicht zu erreichen sei.   Ich wurde also weggedrückt?!
Verdutzt schaute ich auf mein Handy. Mein Vater drückte mich nie weg!
Also wählte ich erneut. Doch diesmal sprang sofort die Mailbox an.
Sein Handy war aus.

Da konnte man wohl nichts machen. Seufzend steckte ich das Handy wieder in die Tasche und wir fuhren auf den Hof.
Im Wohnzimmer brannte noch Licht.
Frau X war also noch wach. Unser Verhältnis war damals schon mehr als angespannt, aber nun musste sie mir wohl die Türe aufmachen, ob es ihr Recht war oder nicht.
Ich stieg aus und meine Mutter wartete im Auto, dass ich im Haus verschwand, doch die Tür blieb geschlossen.
Frierend, es war schließlich Winter warf ich einen Blick zum, Wohnzimmerfenster in dem immer noch Licht brannte und aus dem just in diesem Moment Frau X heraus spähte.
Dann verschwand sie vom Fenster und einige Sekunden später erlosch das Licht.
Man hörte noch wie jemand eilig die Treppe hinauf lief und ich drehte mich verdutzt zu meiner Mutter und meiner Patentante um.

Was war das denn jetzt?

Mir blieb, vorausgesetzt ich wollte mir nicht den Hintern abfrieren, demnach nichts anderes über, als ins Clubheim zu laufen und meinem Dad bei seiner Zockerrunde zu stören.
Genervt erhob er sich von seinem Stuhl und meinte, dass er sein Handy im Wohnzimmer liegen gelassen hat, als ich ihm sagte, dass Frau X gerade noch wach war und das Licht ausgemacht hatte als sie mich gesehen hatte.
Wer mich damit also weggedrückt hatte, war dann wohl auch klar.
Gemeinsam gingen wir zur Haustür und ich verabschiedete mich von meiner Mutter und meiner Patentante.

Mein Vater schloss die Tür auf und es war wie ich gesagt hatte alles dunkel im Haus. Ich ging rauf auf mein Zimmer. Mein Vater folgte mir bis zu seinem und Frau X's Schlafzimmer.

Dann hörte ich noch wie er sagte: "Warum machst du meiner Tochter nicht die Tür auf?"
Sie begannen eine Diskussion die ich, rein aus Neugier mithörte.

Frau X rechtfertigte sich damit, dass sie ja schon im Bett gelegen hatte, dass meine Mutter, meine Patentante und ich sie somit gar nicht gesehen haben konnten, wir also hinterlistige Lügner seien und das ihr Sohn krank im Bett liegt und wir nicht um diese Uhrzeit hätten klingeln sollen wie die Irren (was wir wohlgemerkt nicht getan haben). Schließlich behauptete sie noch, dass sie Angst gehabt habe, dass wir Einbrecher oder so etwas hätten sein können.

Genau liebe Frau X, drei Leute haben sich eingebildet dich am Fenster stehen gesehen zu haben. Wer nennt hier wen einen Lügner?!

Happy Birthday.